11. Mai bis 23. Juni

NATUR?

Schweizer Fotografie 1870 bis heute

Vernissage: Freitag 10. Mai  18 Uhr

Ueli Alder, Balthasar Burkhard, Fred Boissonnas, Reto Camenisch, Alberto  Flammer,
Christian Indermühle, Alexander Jaquemet, Daniela Keiser, Jérôme Leuba, Niggi Messerli,
Martin Möll, Augustin Rebetez, Adrian Scheidegger, Jules Spinatsch, Hermann Stauder,
Esther van der Bie, Cécile Wick
, anonyme Fotografen

Kuratoren: Massimiliano Madonna und Konrad Tobler, Kunsthistoriker Bern

Veranstalltungen:
Sonntag 12. Mai + 16. Juni 2013, 11:30 Uhr: Öffentliche Führung durch die Ausstellung mit Korad Tobler
Mittwoch 22. Mai 2013, 18:00 Uhr: der Kunsthistoriker Gabriel Flückiger im Gespräch mit Martin Möll, www.ovra-archives.com

Natur? heisst die aktuelle Fotografie-Ausstellung in der Kunsthalle Palazzo Liestal.
Wie das Fragezeichen sagt, befragen die Bilder das, was als «natürlich» gilt. Gezeigt werden rund 15 aktuelle Positionen von Schweizer Fotografinnen und Fotografen. Ein historischer Exkurs führt zurück bis ins 19. Jahrhundert.

Die Grenzen zwischen Natur und Zivilisation sind fliessend. Nicht immer ist zu erkennen, was «natürlich» ist oder was, gesellschaftlich und kulturell bedingt, als «natürlich» bezeichnet wird. So sind beispielsweise weite Teile der Wälder im Mittelland das Produkt der Forstwirtschaft seit dem 19. Jahrhundert. Umgekehrt findet sich in den Panzersperranlagen aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges Fauna und Flora, wie sie sonst nirgends zu finden sind. Rückt «Natur» in den Fokus der Fotografie, wird die Fragestellung nochmals brisanter. Denn es liegt im Wesen dieses Mediums, dass durch Ausschnitt, Perspektive, Lichtführung und Inszenierung das scheinbar Natürliche a priori zum Kunstprodukt wird.

Das Projekt Natur? verbindet eine kulturkritische Fragestellung mit der (Selbst-)Reflexion des Mediums Fotografie. Natur? beschränkt sich bewusst auf Fotografinnen und Fotografen aus der Schweiz – ohne dass freilich die gezeigte Natur in der Schweiz angesiedelt sein müsste. Der Bogen spannt sich von bewusst inszenierten Naturbildern wie etwa bei Esther van der Bie über die poetischen Blumenbilder von Cécile Wick zu den monumental schwarzen Bergbildern von Reto Camenisch bis hin zu den von Martin Möll in der Natur inszenierten, kaum augenfälligen Eingriffe, die der Künstler fotografisch dokumentiert; Stillleben von Balthasar Burkhard treten in einen Dialog mit den Fotografien ausgestopfter Tiere von Ueli Alder. Insgesamt sind rund 15 Positionen der aktuellen Schweizer Fotografieszene vertreten, die in der Ausstellung in Konstellationen, Gegensätzen und Dialogen aufeinander treffen.

Den Auftakt macht ein Rückblick, der bis zu Stereoskopien reicht, die um 1870 für Touristen gefertigt wurden. In diesem Vorspiel sind anonyme Fotografen ebenso zu finden wie die Fotografien, die Fred Boissonnas 1896 an der Landesausstellung in Genf machte: realistisch inszenierte Kulissenlandschaften von Walliser Weilern mit Bächen und Wasserfällen, die wieder «natürlich» wirken, wenn sie «nach der Natur» fotografiert wurden. Der Bogen dieses fotohistorischen Teils spannt sich bis etwa ins Jahr 1950.

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Öffnungszeiten: Di - Fr 14 - 18 Uhr / Sa & So 13 - 17 Uhr

Presse:
SonntagsZeitung
BaZ Mi. 8. Mai
BaZ Fr. 17. Mai
NZZ Sa. 8. Juni

Beitrag auf art-tv.ch mit Video

 

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Konrad

est_jaque

nm

 

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